Vier neue Gemeinden mit VOGEWOSI-Wohnungen
Bau- und Grundstückskosten weiter auf sehr hohem Niveau
Die VOGEWOSI war auch im Jahr 2019 sehr erfolgreich unterwegs: Mit Bartholomäberg, Hohenweiler, St. Gerold und Schröcken können vier neue Gemeinden in Vorarlberg ihren Bürgerinnen und Bürgern leistbaren Wohnraum zur Verfügung stellen. Somit ist die VOGEWOSI Ende 2019 in 56 Vorarlberger Gemeinden vertreten.
Mit einem Neubauvolumen von knapp 33 Mio. Euro wurde das sehr hohe Niveau von 2018 nur leicht unterschritten. Somit konnte der dringende Bedarf an Wohnungen nach den Rekordjahren 2016 und 2017 zu einem wesentlichen Teil abgedeckt werden. Problematisch für die Errichtung von leistbaren Wohnungen sieht Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz nach wie vor die sehr hohen Errichtungskosten sowie die schwierige Suche nach Grundstücken zu vertretbaren Kaufpreisen.
Mit einer Steigerung der Bilanzsumme auf rund 850 Mio. Euro und einem ebenfalls gestärkten Eigenkapital von 283 Mio. Euro kann die VOGEWOSI auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurückblicken. Es konnten 12 Wohnanlagen mit insgesamt 221 Wohnungen übergeben werden – im Jahr 2020 sind es ebenso 221 Wohnungen in elf neuen VOGEWOSI-Anlagen. Aufgrund der seit Jahren stark steigenden Baukosten ist die konstant hohe Zahl an neuen Wohnungen nur dank eines hohen Finanzierungsanteils öffentlicher Gelder und Eigenmitteln der VOGEWOSI realisierbar, erklärt Geschäftsführer Hans-Peter Lorenz beim Bilanzpressegespräch: „Unsere Aufgabe als gemeinnütziger Wohnbauträger ist es, Wohnraum für Menschen zu schaffen, die sich auf dem privaten Markt keine Wohnung leisten können. Die anhaltend hohen Baukosten stellen aber auch die VOGEWOSI vor große Herausforderungen. Dank unserer konsequenten Haltung, erwirtschaftete Erträge im Unternehmen zu belassen, erhöht sich unsere Eigenkapitalquote und ermöglicht uns die Finanzierung der immer teurer werdenden Wohnanlagen. Hätten wir dieses Eigenkapital nicht, wäre es langfristig schwierig, leistbaren Wohnraum zu schaffen und zu erhalten.“
Leichte Entspannung am Wohnungsmarkt
Mit dem Start der Wohnbauoffensive im Jahr 2014 wurde der gemeinnützige Wohnbau vom Land Vorarlberg stark forciert. Von 2014 bis 2018 errichtete die VOGEWOSI knapp 800 Wohnungen. Auf Basis des aktuellen Projekt- und Umsetzungsstandes werden bis Ende 2020 dann insgesamt 1.200 Wohnungen fertiggestellt sein. „Diese außergewöhnliche Bauleistung war notwendig, um dem stark erhöhten Bedarf rasch zu begegnen. Wir haben sofort Maßnahmen gesetzt und die Vorgaben des Landes erfüllt. Inzwischen ist festzustellen, dass sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt punktuell etwas entspannt. Zum Vorteil aller, denn wir haben in Vorarlberg in jeder Hinsicht Rekordniveau erreicht – von den Grundstückspreisen bis zu den baulichen Ausführungen“, so Hans-Peter Lorenz.
Positive Entwicklung im ländlichen Raum
Leistbares Wohnen als Grundbedürfnis zu erfüllen, war für Karlheinz Rüdisser als Wirtschaftslandesrat ein zentrales Thema. Seit November 2019 ist er Aufsichtsratsvorsitzender der VOGEWOSI und möchte dieses Ziel weiter konsequent verfolgen. Vor allem die ländlichen Gemeinden sollen bei der Schaffung von gemeinnützigem Wohnbau so gut wie möglich unterstützt werden: „Erfreulich ist, dass im Jahr 2019 mit Bartholomäberg, Hohenweiler, St. Gerold und Schröcken gleich vier neue Gemeinden leistbare Wohnungen der VOGEWOSI anbieten können. Damit wird der Bedarf dort gedeckt, wo er entsteht und die Ballungszentren können weiter entlastet werden. So wird auch ein wichtiges Ziel der Raumplanung des Landes, in allen Regionen gleichwertige Lebensbedingungen zu schaffen, unterstützt“, so Karlheinz Rüdisser. 2020 kamen mit Egg und Langen wieder zwei neue Kommunen hinzu. Aktuell errichtet die VOGEWOSI in Zwischenwasser und Übersaxen neue Wohnanlagen – damit kommt die VOGEWOSI auf 60 Gemeinden und nähert sich weiter dem Ziel, möglichst in allen Gemeinden des Landes leistbaren Wohnraum anbieten zu können.
Grundstücke gesucht
Neben den Errichtungskosten sind es vor allem die hohen Grundstückspreise, die die Schaffung von leistbarem Wohnraum erschweren. Die VOGEWOSI konnte heuer fünf neue Grundstücke mit insgesamt 14.682 m² kaufen und verfügt derzeit über 177.500 m² Grund, 164.000 m² davon sind bereits als Bauland gewidmet. „Aktuell ist die Suche nach passenden Grundstücken sehr schwer, da vor allem im Rheintal die Preise horrend sind. Deshalb appellieren wir an die Gemeinden, die gemeinnützigen Wohnraum brauchen, der VOGEWSOSI passende Grundstücke zum Kauf oder im Baurecht anzubieten“, so Karlheinz Rüdisser.
WOHNEN500Plus© und Projekte mit Mehrwert
Das innovative Modulsystem WOHNEN500© wurde von der VOGEWOSI gemeinsam mit namhaften Architekten und Holzbauern im Zuge der Flüchtlingskrise entwickelt. Das System ermöglicht es, in sehr kurzer Zeit qualitativ gute Wohnanlagen zu wirklich interessanten Preisen zu errichten. Das System wurde zu WOHNEN500Plus© weiterentwickelt und ermöglicht jetzt den Bau von Punkt- und Längsbaukörpern mit verschiedenen Wohnungstypen und absoluter Barrierefreiheit in allen Ebenen. 2019 wurde eine Anlage WOHNEN500Plus© in Schröcken mit sechs Einheiten realisiert und übergeben. Eine zweite Anlage mit zehn Wohnungen wurde in der Bahngasse in Lustenau errichtet. 2020 folgen vier Anlagen in Dornbirn (20 Wohnungen), Egg (sechs Wohnungen), Bludesch (30 Wohnungen) sowie in Altach (11 Wohnungen).
Neben klassischen Wohnanlagen in Hohenweiler (11 Wohnungen), Bartholomäberg (12 Wohnungen), Dornbirn (64 Wohnungen), Rankweil (6 Wohnungen) und St. Gerold (12 Wohnungen) wurden auch im Jahr 2019 wieder vier Anlagen als Betreutes Wohnen ausgeführt. Das Sozialzentrum Höchst bietet 15 betreute Wohneinheiten sowie Räume für den Krankenpflegeverein und den Sozialsprengel Rheindelta. In Mittelberg wurde das Haus MITeinand errichtet, in dem 39 betreute Wohneinheiten sowie ein Gemeinschaftsraum und ein Büro der Gemeinde untergebracht sind. In Mäder entstand nach den Plänen der Architekten Dorner/Matt ein Baukörper mit 18 betreuten Wohnungen, einer Arztpraxis, Räumen für den Krankenpflegeverein sowie einem Kinderhort. Im Herzen der Bregenzerwälder Gemeinde Langenegg baute die VOGEWOSI ein Gebäude mit 10 betreuten Einheiten, Räumen für den Sozialsprengel Vorderwald sowie einer eigenen Kapelle.
Sozialer Wohnbau in Zeiten von Corona
Das Jahr 2020 war maßgeblich von der Corona-Pandemie bestimmt. Mitte März verkündete die Regierung den ersten Lockdown. Damit standen auch bei der VOGEWOSI im Frühjahr die Baustellen kurze Zeit still. Nach knapp zwei Wochen wurden die Arbeiten unter Einhaltung aller Corona-Maßnahmen wieder aufgenommen. Somit konnten auch in diesem Jahr alle Wohnanlagen zeitgerecht fertiggestellt und an die Bewohner übergeben werden. Kam es von Seiten der Bewohner zu Schwierigkeiten bei der Organisation des Umzuges oder der Mietenzahlung zeigte sich die VOGEWOSI verständnisvoll, erklärt Hans-Peter Lorenz: „Im Frühjahr war es für einige Bewohner schwierig den Umzug zu organisieren. In diesen Fällen wurden die Wohnungen von uns einen Monat lang ohne Mietzahlung freigehalten.“ Grundsätzlich zeigt sich eine unauffällige Zahlungsmoral bei den Mieten. Falls Bewohner allerdings Probleme haben, die Miete zu zahlen, steht die VOGEWOSI beratend zur Seite: „Wir klären die Menschen auf, welche Möglichkeiten der Unterstützung sie haben und verweisen sie an die zuständigen Stellen. Hat ein Mieter längerfristig Schwierigkeiten versuchen wir eine individuell passende Lösung zu finden. In Zeiten wie diesen ist es wichtig, den Menschen Sicherheit zu geben“, so Hans-Peter Lorenz.
Zahlen und Fakten
2019 | 2018 | |
Bilanzsumme | 846,4 Mio. € | 828,6 Mio. € |
Eigenkapital | 283,0 Mio. € | 270,5 Mio. € |
Sachanlagevermögen | 697,0 Mio. € | 668,9 Mio. € |
Umsatz | 87,0 Mio. € | 83,5 Mio. € |
Bilanzgewinn | 5,92 Mio. € | 5,61 Mio. € |
Bestand unbebaute Grundstücke | 177.500 m² | 169.000 m² |
Mietwohnungen | 14.363 | 14.151 |
Eigentumswohnungen (nur Verwaltung) | 2.620 | 2.611 |
Verwaltete Wohnungen gesamt | 16.983 | 16.762 |
Mitarbeiter samt Beschäftigten in Werkstätte und dezentralen Hausverwaltungen | 93 | 95 |
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